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Diagnose: Niereninsuffizienz

Last updated on 22. Juni 2022

von Natalie Krumbiegel

Ich bin Natalie und werde im Juni 20 Jahre alt.

Meine Geschichte zu meiner Krankheit und Transplantation meiner Niere hat alles damals im Januar 2015 begonnen.

Durch ein komplett anderes Problem musste ich in die Notaufnahme. Bei den Untersuchungen ist aufgefallen, dass etwas mit meinen Nieren nicht in Ordnung ist. Daraufhin musste ich in eine Klinik die für Nieren spezialisiert ist für Kinder und Jugendliche. Nach einigen Untersuchungen in der Klinik kam die Diagnose – chronische Niereninzuffizenz , Nephronophthise

Der Anfang mit der Erkrankung war nicht so einfach für mich. Aber durch die tolle Unterstützung meiner Familie haben wir es gut gemeistert und probiert so gut wie möglich positiv an die Sache ranzugehen. Mit Medikamenten konnte ich die Werte meiner kaputten Nieren für eine Zeit aufrechterhalten. Ab August 2017 musste ich dann leider die Dialyse durchführen. Ich Habe mich damals für die Bauchfelldialyse entschieden. Ein dreiviertel Jahr nur war ich jede Nacht, 8 Stunden an der Maschine. Bis zu dem Zeitpunkt, als eine Niere bekam.

An diesem Tag war es für mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Auf der einen Seite war ich überaus glücklich und aufgeregt, aber auf der anderen Seite etwas ängstlich und in Gedanken bei den Angehörigen der Verstorbenen. Meine Spenderniere hat einen langen Weg hinter sich, denn die Niere kommt aus Österreich mit dem Hubschrauber. Meine Eltern und ich konnten es kaum fassen, dass für mich eine Niere da ist. An dem Tag ging die Transplantation abends los. Noch in der Hektik und Aufregung habe ich, schnell meine Mama a ngerufen und gesagt, dass es losgeht. Die Transplantation war ohne Komplikationen nach vier Stunden erfolgreich fertig. Mein Zustand war nach der Operation stabil und ich bin nach einer Woche Kinder Intensivstation und zwei Wochen auf der normalen Kinderstation wieder zu Hause gewesen.

Die Niere ist für mich wie mein zweiter Geburtstag.

Die Niere war in dem Jahr auch mein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk. Denn genau acht Tage vor meinem Geburtstag war mein schönstes und wertvollstes Geschenk für mich da – eine neue Niere und ein neues Leben! Ich bin der Spenderfamilie sehr dankbar, dass sie trotz dem schweren Verlust, für eine Organspende gestimmt haben. Auch meiner Familie bin ich für alles dankbar, dass sie immer für mich da waren und bei allem unterstützt haben.

Wie sieht es heute aus nach fast drei Jahren Nierentransplantation?

Mir und meiner Niere geht es soweit gut. Derzeit absolviere ich meine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin im zweiten Ausbildungsjahr. Trotz der Zeit mit Corona, gehe ich weiterhin aller zwei Wochen in die Fachschule und hole nebenbei mein Praktikum in einem Behindertenwohnheim nach. In meiner Freizeit verbringe ich die Zeit gern mit meiner Familie und mit meinem Freund.

Wie gehe ich als Risikoperson in der jetzigen Zeit mit dem Corona um? Als das alles begonnen hat (März 2020) war ich gerade in einem Praktikum. Ich wurde sofort raus genommen und sollte zu Hause bleiben, nachdem die ersten zwei positiven Fälle in der Stadt bekannt waren. Ich bin dann ab dem 16.03. zu Hause geblieben. Ich habe nur meine Mama, mein Stiefpapa und meine kleine Schwester um mich gehabt. Zwei Monate war ich auch mit meiner kleinen Schwester zu Hause, da die Kitas geschlossen waren.

Ich habe mich auch in den ersten fast sechs Wochen komplett abgeschottet von meiner Familie und von meinen Freund. Es ist mir sehr schwer gefallen aber ich musste auf meine Gesundheit achten. Ich war eigentlich fast jeden Tag zu Hause, habe ein wenig was für die Schule über die Onlineaufgaben gemacht. Aber ganz ehrlich sehr motiviert war ich dafür nicht. Dann nebenbei noch auf die kleine Schwester aufpassen. Mit meinem Freund habe ich fast jeden Abend telefoniert per Videoanruf. Es waren keine schönen sechs Woche, so ohne ihn. Da er mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war und seine Mama in einer Arztpraxis arbeitet, wollte ich lieber nichts riskieren. Ich musste sein Geburtstagsgeschenk per Post schicken. Ich habe es irgendwann nicht mehr ausgehalten und meine Mama sagte zu mir ich soll mir meinen Mundschutz schnappen und zu ihm fahren.

Dieser Moment als ich zu ihm gefahren bin und er von nichts wusste, nur seine Mama. Ich war so aufgeregt. Ich habe mit seiner Mama vorher geklärt, dass sie ihm sagen soll dass er mit Mundschutz runter kommen soll. Dieser Moment als er die Tür öffnete und mich ganz doll umarmt hat. Ich kann es gar nicht in Worte beschreiben, wie schön dieser Moment war sich nach langen sechs Wochen sich wieder in den Arm zu liegen und am liebsten für immer. Wir haben uns dann die nächsten zwei male auch draußen beim Waldspaziergang mit Mundschutz getroffen. Klar wäre es schöner ohne dem Mundschutz gewesen, aber Gesundheit geht vor. Nach zwei Wochen haben wir uns ohne Mundschutz getroffen. Zu seinen Eltern habe ich Abstand gehalten. Irgendwann habe ich mich dann auch mit einzelnen aus meiner Familie getroffen und mit einer Freundin. Als die Berufsschule wieder offen war bin ich trotzdem zu Hause geblieben da es sonst zu riskant gewesen wäre laut meiner Lehrerin. Da ich auch an die öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden bin.

Am Ende war ich vom 16.3.-30.08.2020 zu Hause. Schön ist was anderes. Aber es geht um meine Gesundheit. Ich war am 31.08. wieder nach einer langen Weile in der Schule (Berufsschule – Heilerziehungspflegerin 2. Ausbildungsjahr). Die sechs Wochen in denen ich jetzt Schule hatte war schon vor allem an Anfang komisch. Ich wusste nicht so wirklich lasse ich den Mundschutz auf im Klassenzimmer oder nicht? Wenn wir eng beieinander gearbeitet haben, habe ich probiert den Abstand einzuhalten oder den Mundschutz aufgesetzt. Ich habe mehrmals am Tag meine Hände desinfiziert. Aber auch schon vor der Zeit war es so. Jetzt durch die Situation wahrscheinlich mehr.

Wie ich es so sehe im gesamten:
Ich finde die Maßnahmen und die Einschränkungen gut, die eingefordert werden. Bloß mich ärgert es wenn ich dann Personen sehe die den Mundschutz unter der Nase tragen oder gar nicht. Manche es leichtsinnig sehen. Natürlich kann ich es auf der einen Seite verstehen, es nervt wie es in den Medien hochgepuscht wird. Aber es wird vergessen das es Risikoperson gibt und nicht an ihre Mitmenschen denken. Ich trage immer den Mundschutz wenn man es machen soll. (Einkauf, öffentliche Verkehrsmittel,…) Ich treffe mich weiterhin mit meinem Freund und seiner Familie sowohl auch ein Teil meiner Familie. Ich werde auch nicht nochmal mit meinem Freund den Kontakt verbieten, ich könnte es nicht nochmal. Die Dinge auf die man jetzt verzichten kann, die sage ich auch ab. ( Freunde die ich lange nicht mehr gesehen habe und nicht weis mit wem die sich so treffen, sage ich ab). Aber ich kapsle mich jetzt nicht komplett ab. Ich werde weiterhin die Kontakte haben die ich jetzt auch hatte. (meine Familie, meine Freund und seine Familie)

Leider habe ich mich am 22.11.2020 mit Corona infiziert. Mir ging es eine Tag lang sehr bescheiden von Kopfschmerzen, Übelkeit, Gliederschmerzen und Schwäche lag ich nur im Bett. Am nächsten Tag ging es mir schon wieder etwas besser. Ich hatte nur noch mit Schwindel und Kreislaufproblemen zu kämpfen gehabt. Trotzdem war der Test positiv und ich musste mit meiner Familie zu Hause Quarantäne durchführen für 14 Tage.

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